Definition:
Schwimmender Estrich ist ein auf Dämmschicht hergestellter Estrich, der auf
seiner Unterlage beweglich ist und keine unmittelbare Verbindung mit
angrenzenden Bauteilen aufweist. Daher sind Randstreifen erforderlich.
Anwendung:
Für im
Wohnungsbau gleichmäßig auftretende Lasten von 1,5 kN/m2 sind für
nicht beheizte Estriche Mindestestrichdicken von 35 mm bzw. 40 mm bei
Dämmschichtdicken bis 30 mm bzw. mehr als 30 mm einzuhalten. Die
Zusammendrückbarkeit der Dämmstoffe unter Belastung
darf nicht mehr als 10 mm betragen. Bei einer
Zusammendrückbarkeit von über 5 mm ist die Estrichdicke um 5 mm zu
erhöhen. Unter Stein - und keramischen Belägen, muss die Estrichdicke mindestens
45 mm betragen. Bei größeren Verkehrslasten ( z.B. Büroräume ) sind entsprechend
dickere Estriche erforderlich.
Einbau:
Der
tragende Untergrund muss zur Aufnahme des schwimmenden Estrichs trocken und eben
sein. Schwankungen in der Estrichdicke sollen
vermieden werden. Dies bedeutet, dass eventuell vorhandene Rohrleitungen
festzulegen sind und durch eine Ausgleichsschicht wieder eine ebene Oberfläche
zur Aufnahme der Dämmschicht geschaffen werden muß.
Falls Wände verputzt werden sollen, muss der Putz vor dem Verlegen der
Dämmschicht bis zum Untergrund durchgezogen sein. Die Dämmstoffe werden in der
Regel direkt auf der Betondecke mit dichten Stößen und im Verbund verlegt. Um
ein Eindringen von Wasser und Zementleim in die Dämmschicht zu vermeiden, wird
diese vor dem Einbau des Estrichs mit einer nackten Bitumenbahn mit
Schrenzpapiereinlage oder einer
Kunststoffolie von mindestens 0,1 mm Dicke abgedeckt. Die einzelnen
Bahnen müssen sich an den Stößen circa 8 cm überlappen. Da die Verdichtung
von schwimmenden Estrich problematisch ist, wird die
Konsistenz des Mörtels weich bis fließfähig eingestellt. Bei der Verlegung des
Estrichs sollen Schwankungen in der Estrichdicke vermieden werden. Ist ein
Gefälle im Estrich auszubilden, so muß der Untergrund bereits dieses Gefälle
aufweisen.
Definition:
Heizestrich ist ein beheizbarer Estrich, der in der Regel
als Estrich auf Dämmschicht ausgeführt wird. Wir bauen Heizestrich auch als
Fließestrich ein, da durch die kompakte Ummantelung der Leitungsrohre eine
dreimal höhere Wärmeleitfähigkeit als bei konventionellem Estrich gegeben ist. Dies spart Energie, da Ihre Fußbodenheizung hierdurch die Wärme wesentlich
schneller abgibt.
Anwendung:
Bei Fußbodenheizung darf die Heizung erst nach einer
bestimmten Wartezeit in Betrieb genommen werden. Dabei sollte die Temperatur des
Estrichs täglich nur um 5 Grad gesteigert werden, jedoch in der ersten Zeit eine
Temperatur von 25 Grad nicht übersteigen. Eine Verkürzung des Bautermins durch
frühzeitig und starke Beheizung ist unzulässig. Soll der Estrich mit einem Belag
versehen werden, ist die Heizung 24 Stunden vor dem Verlegen abzuschalten oder
bei kühlem Wetter auf 15 Grad herabzusetzen.
Einbau:
Für ein gut funktionierendes System muss der Estrich auf
einer Dämmschicht verlegt werden. Außerdem muss wegen der höheren
Fußbodentemperatur in der Heizperiode und der sich daraus ergebenden großen
Längsdehnungen der Estrichplatte diese durch weiche, ausreichend dimensionierte
Randstreifen von den übrigen Bauteilen getrennt werden. Die Zusammendrückbarkeit
der gesamten Dämmung darf bei Heizestrichen nicht größer als 5 mm sein. Die Lage
der Warmwasserrohre oder elektrischen Heizdrähte ist vor dem Estricheinbau zu
fixieren. Die Estrichüberdeckung des Heizsystems beträgt in der Regel wenigstens
45 mm. Je nach der Art des verwendeten Bindemittels sind entsprechend
Dehnungsfugen anzuordnen.
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